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Kundenbewertungen werden in der digitalen Welt immer wichtiger für das Image von Unternehmen. Aber was, wenn diese negativ oder gar gefälscht sind? Wir klären Sie auf!

Warum Kundenbewertungen so mächtig sind

Ob wir ein Hotel buchen, einen neuen Staubsauger kaufen oder die nächste Powerbank aussuchen – Kundenbewertungen beeinflussen unsere Kaufentscheidungen heute mehr denn je. Studien zeigen: Bei gleichbleibendem Preis und Funktionsumfang hängen bis zu 90 % der Kaufentscheidungen von Kundenbewertungen ab. Positive Bewertungen schaffen Vertrauen und steigern die Verkäufe. Negative senken den Kaufwunsch erheblich. 

Doch nicht alle Bewertungen sind echt. 

Was sind Fake Reviews? 

Fake Reviews sind gefälschte Kundenbewertungen, die mit der Absicht verfasst werden, potenzielle Käufer*innen zu täuschen und ihre Entscheidungen zu manipulieren. Sie stammen oft von Personen ohne Produkterfahrung oder werden sogar gezielt im Auftrag von Unternehmen erstellt. 

Man unterscheidet drei Haupttypen gefälschter Bewertungen: 

  • Unwahre Aussagen – frei erfundene Lob- oder Kritikpunkte 
  • Markenbezogene Bewertungen – Kommentare zur Firma, nicht zum Produkt 
  • Werbung für andere Produkte – Bewertungen, die auf Konkurrenzangebote verlinken oder ablenken 

Warum werden Fake Reviews geschrieben? 

Hinter Fake Reviews stecken oft profitorientierte Motive: 

  • Unternehmen wollen durch gekaufte Rezensionen besser gelistet oder Konkurrenzprodukte schlecht dargestellt sehen. 
  • Rezensenten erhalten im Gegenzug Geld, Gutscheine oder Gratisprodukte. 
  • Manche Nutzer posten aus Langeweile oder um „Top-Bewerter“-Abzeichen zu erhalten – auch das kann zu irreführenden Inhalten führen. 

Wie erkennt man gefälschte Bewertungen? 

Fake Reviews zu entlarven ist nicht leicht. Dennoch gibt es typische Merkmale, die Misstrauen wecken sollten: 

  • Extremes Urteil – ausschließlich 1- oder 5-Sterne-Bewertungen 
  • Unnötige Details – Wiederholung offensichtlicher Produktmerkmale 
  • Emotionale Sprache – ohne sachlichen Inhalt oder differenzierte Sicht 
  • Wenig bis keine Bilder 
  • Einseitigkeit – fehlender Ausgleich von Vor- und Nachteilen 

Tipp: Bewertungen, die wie Werbetexte klingen oder keine echten Nutzungserfahrungen beschreiben, sollten kritisch betrachtet werden. 

Wie kann man sich schützen? 

Für Konsument*innen heißt das: Bewertungen immer im Kontext betrachten. Kombinationen aus Nutzerfeedback (z. B. auf Amazon, Google), professionellen Tests (z. B. Stiftung Warentest) und unabhängigen Blogs bieten ein realistischeres Bild. 

Für Unternehmen gilt: 

  • Regelmäßig Reviews überprüfen 
  • Verdächtige Einträge melden oder löschen lassen 
  • Konstruktiv und empathisch auf Kritik reagieren 
  • Rechtsweg nutzen, wenn Bewertungen nachweislich falsch sind (z. B. § 187 StGB oder § 3 UWG) 

So reagieren Sie auf Kundenbewertungen richtig 

  • Positive Bewertung mit Inhalt: 
    • Bedanken und auf die genannten Punkte eingehen. 
  • Positive Bewertung ohne Inhalt: 
    • Bedanken und nach konkretem Feedback fragen. 
  • Verbesserungsvorschläge enthalten? 
    • Bedanken und mitteilen, dass man das Feedback berücksichtigen wird. 
  • Negative Bewertung (vermutlich fake): 
    • Mitgefühl zeigen, nach Details fragen, gegebenenfalls melden oder löschen lassen. 
  • Kritik am Produkt oder Kaufprozess: 
    • Mitgefühl ausdrücken, sachlich reagieren, Kontaktmöglichkeiten anbieten. 

Fazit: Transparenz schlägt Täuschung 

Fake Reviews gefährden das Vertrauen in digitale Plattformen – und damit langfristig auch den Umsatz. Authentizität, Transparenz und ein professioneller Umgang mit Kundenstimmen sind das wirksamste Mittel gegen Bewertungsbetrug. 

👉 Tipp für Unternehmen: Integrieren Sie Kundenbewertungen aktiv in Ihre Marketingstrategie und motivieren Sie zufriedene Kund*innen zur ehrlichen Bewertung – z. B. per QR-Code auf Rechnungen oder direkt im Ladengeschäft. 

08.09.25

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Michelle Walther

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