Den Auftakt bildeten Arbeitsgruppen, in denen z. B. spielerische Methoden wie LEGO Serious Play debattiert wurden. Schnell wurde klar, dass gerade Gamification-Formate Lernmotivation und Kreativität beflügeln und sich hervorragend eignen, um komplexe KI-Themen für Mitarbeitende ohne tiefgehende Vorkenntnisse zugänglich zu machen. Ein Escape Room zum Spannungsfeld Digitalisierung & KI sowie Diskussionsrunden zur Verstetigung der Angebote in Mittelstand-Digital Zentren lieferten wertvolle Impulse.
Am Morgen des zweiten Tages diskutierten Expert:innen aus Cybersicherheit, Wissenschaft und Wirtschaft in einer Panelrunde, wie Unternehmen ihre KI-Anwendungen rechtskonform und sicher gestalten. Dabei rückten Fragen nach realen Schadensfällen durch unbedachte Eingaben in ChatGPT, die Anforderungen des EU AI Act und konkrete Schulungsinhalte für Mitarbeitende in den Vordergrund. Deutlich wurde: Nur wer Risiko- und Compliance-Aspekte frühzeitig integriert, kann KI nachhaltig und vertrauenswürdig einsetzen.
Zur Veranstaltung waren auch die EDIHs (European Digital Innovation Hubs) eingeladen und ein Fokus der Veranstaltung lag auf der Vernetzung von MDZ und EDIHs. Für uns war es sehr spannend, die Arbeit der EDIHs noch besser kennenzulernen und auszuloten, wo zukünftig noch mehr Zusammenarbeit stattfinden kann.

In den folgenden Arbeitsgruppen wurde z. B. die Neuausrichtung der Zentren auf KI diskutiert: KMU sehen sich heute einem wachsenden Druck ausgesetzt, ihre Prozesse nachhaltiger, digitaler und transparenter zu gestalten. Dabei darf Künstliche Intelligenz nicht als isoliertes Thema verstanden werden, sondern muss nahtlos zur übergeordneten Unternehmensstrategie passen. Besonders wichtig ist der Aufbau von KI-Kompetenz – also jenem Know-how, das es ermöglicht, grundsätzliche Fragen zu Systemrisiken, ethischen Implikationen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären, bevor erste Anwendungen eingeführt werden.
Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich auch mit dem Einsatz von KI-Tools innerhalb der Abläufe der Mittelstand-Digital Zentren selbst. Durch den Austausch wurden wertvolle Tipps weitergegeben, wie generative KI eingesetzt werden kann, um je nach Anwendungsfall schneller zu Ergebnissen zu kommen, zu besserer Qualität oder vielfältigen Ansätzen, oder auch um die eigene Arbeit abwechslungsreich zu gestalten. Dadurch werden wichtige Kompetenzen im Umgang mit KI-Tools erworben, die im nächsten Schritt auch den KMUs, mit denen wir in den Zentren in Kontakt sind, als Erfahrungswissen zugutekommen.
Um den Einstieg zu erleichtern, arbeiten die Mittelstand-Digital-Zentren an niedrigschwelligen Formaten, die komplexe KI-Themen in überschaubare, „portionierbare“ Schritte übersetzen und so Handlungssicherheit schaffen. Anhand konkreter Praxisbeispiele vermitteln unsere Angebote im MDZ Fokus Mensch die Prinzipien menschzentrierter Entwicklung: Sie zeigen, wie sich Nutzerbedürfnisse systematisch erheben, in Design-Iterationen einfließen und so KI-Anwendungen gestalten lassen, die wirklich am Menschen orientiert sind. Dieses Vorgehen legt die Basis dafür, KI-Kompetenzen aufzubauen und sicherzustellen, dass Automatisierung und Algorithmen den Mitarbeitenden nutzen.
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Weitere Informationen
Kontakt
Dr. Magdalena Laib
- Hochschule der Medien
- Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability
- Mittelstand-Digital Zentrum Fokus Mensch
- Nobelstraße 10
- 70569 Stuttgart
- +49 711 8923-3503