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Die MediaPsych Conference 2025 brachte über 230 Forschende aus 21 Ländern zusammen, um aktuelle Fragen zur Mensch-Technologie-Interaktion zu diskutieren. Die TU Chemnitz stellte Forschung zu KI-generierten Bildern vor, die zeigt: Verzerrungen werden erkannt, ihre Bewertung hängt jedoch stark von individuellen Einstellungen ab – zudem genießen KI-Inhalte einen „Objektivitätsbonus“. In einer moderierten Session zu Conversational AI wurde deutlich, dass es einen Unterschied macht, ob Nutzer KI als Tool oder Akteur wahrnehmen, da dies Vertrauen und Zusammenarbeit beeinflusst. Für KMU und Startups ergeben sich daraus wichtige Impulse für die nutzerorientierte Gestaltung KI-basierter Produkte.

Vom 10. bis 12. September 2025 fand an der Universität Duisburg-Essen die MediaPsych Conference 2025 statt – die bislang größte und internationalste Tagung zur Medienpsychologie, mit über 230 Teilnehmenden aus 21 Ländern und 221 Beiträgen. Im Mittelpunkt standen hochaktuelle Fragen zu Mensch-Technologie-Interaktionen: von der Nutzung von KI-Chatbots über den Umgang mit Deep Fakes bis hin zu Auswirkungen digitaler Medien auf die mentale Gesundheit.

Die TU Chemnitz präsentierte dort aktuelle Forschung zu KI-generierten Bildern. Wir zeigen, dass verzerrte Geschlechterverteilungen zwar erkannt werden, doch ihre Bewertung stark von den individuellen Einstellungen der Betrachtenden abhängt. Auffällig war zudem, dass KI-generierte Bilder weniger kritisch bewertet wurden als menschlich erstellte – ein Hinweis auf einen möglichen „Objektivitätsbonus“ für KI. Daraus ergibt sich die Empfehlung, sowohl die Inhalte als auch die Werthaltungen der Zielgruppen zu berücksichtigen, wenn KI-basierte Inhalte eingesetzt werden.

Darüber hinaus moderierte die TU Chemnitz eine Sitzung zum Thema Conversational AI. Diskutiert wurde, ob es für Nutzerinnen und Nutzer einen Unterschied macht, KI als Werkzeug oder als sozialen Akteur zu begreifen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Wahrnehmung sowohl das Vertrauen in eigene kognitive Fähigkeiten als auch die Zusammenarbeit in hybriden Teams (Mensch + KI) beeinflusst. Für KMU und Startups ist dies insbesondere bei der Gestaltung von KI-basierten Services relevant: Die Entscheidung, ob ein System eher als „Tool“ oder als „Partner“ positioniert wird, hat direkte Auswirkungen auf Akzeptanz und Nutzung.

Zentrale Take-Aways:

  • KI-Inhalte werden häufig als objektiver eingeschätzt – ein potenziell trügerischer Effekt.
  • Bewertungen von KI-Ausgaben sind stark von persönlichen Einstellungen geprägt.
  • Die Wahrnehmung von KI als Tool oder Akteur verändert das Nutzererlebnis.

Die MediaPsych 2025 hat verdeutlicht, wie wichtig der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Wirtschaft und Gesellschaft ist. Für Startups und KMU eröffnen sich hier wertvolle Anknüpfungspunkte – insbesondere bei der nutzerorientierten Entwicklung und verantwortungsvollen Gestaltung KI-gestützter Produkte und Dienstleistungen.

29.09.25

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